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Windeldermatitis:


Eine häufig bei Säuglingen auftretende Erkrankung ist die Windeldermatitis, die durch ein Wundsein im Windelbereich gekennzeichnet ist. Da es für diese hartnäckige Krankheit eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen gibt, ist eine genaue Erhebung der Vorgeschichte über die Eltern von besonderer Wichtigkeit.


 

 

Welche Ursachen kommen in Frage?

 

Es gibt zahlreiche Ursachen für eine derartige Entzündung. Häufig handelt es sich lediglich um eine Reizung durch den relativ aggressiven Urin oder Stuhl. Nach der Zerstörung des Säureschutzmantels der zarten Babyhaut ist die Haut anfällig für Keime, die die geschädigte Stelle besiedeln können (Bakterien und Pilze, v.a. Hefepilze). Die Candidose, der Befall mit Hefepilzen stellt eine andere häufige Ursache für die Windeldermatitis dar. Neben den gerade beschriebenen örtlichen Voraussetzungen im Windelbereich liegt die Ursache häufig im Darm des Säuglings. Der Stuhl sollte auf Pilzbesiedelung untersucht werden. Bei Vorliegen einer Darmcandidose muß eine Behandlung von Mund und Darm vorgenommen werden. Aber auch lokale Pflegemaßnahmen können Ursache für eine Windeldermatitis sein. Der intensive Kontakt von Pflegeprodukt und Haut in dem warmen, von der Außenluft abgeschlossenen Milieu, fördert Unverträglichkeiten. Wenn Sie den Po Ihres Babys eincremen sind weiche Pasten besser geeignet als Salben oder Cremes. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit der verwendeten Pflegeprodukte sollten Sie diese an einer anderer Körperstelle auftragen und testen und Ihren Arzt fragen. Auch die heute sehr gebräuchlichen Babypflegetücher enthalten in der Regel Duft- oder Konservierungsstoffe, die Ihr Baby vielleicht nicht verträgt. Außerdem können sich auch gleichzeitig bestehende andere Hautkrankheiten im Bereich der Windel zeigen. Die im Windelbereich bestehende Wärme und Feuchte lassen vorbestehende Hautrötungen deutlicher hervortreten. Selten befällt die Schuppenflechte den Genitoanalbereich bereits im Säuglingsalter.



 

Was sollten Sie beachten?


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alle Nahrungsmittel, Getränke und Medikamente, die Ihr Kind zu sich nimmt, werden wieder ausgeschieden
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meiden Sie sehr große Mengen saurer Nahrungsmittel genossen (Zitrusfrüchte, exotische Fruchtsorten)
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meiden Sie scharfe Nahrungsmittel (Gewürze)
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wenn Sie Ihr Kind stillen, meiden Sie selbst saure und scharfe Speisen, da diese über die Muttermilch zu dem Kind gelangen
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meiden Sie sehr süße Nahrungsmittel
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wechseln Sie versuchsweise den Windelhersteller
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wechseln Sie Ihr Waschmittel und meiden Sie Weichspüler
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die Windeln sind nach Bedarf regelmäßig, spätestens nach 3 – 4 Stunden zu wechseln
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reinigen und trocknen Sie auch die Speckfältchen sorgfältig
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trocknen Sie den Po Ihres Babys gut ab, auch in den Hautfalten.
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lassen Sie Ihr Baby ohne Windel an der Luft strampeln
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Vermeiden Sie eine rasche Reinfektion Ihres Säuglings: Häufig wird bspw. der Schnuller durch Ablecken "gereinigt". Hierdurch können neben Bakterien Pilze übertragen werden!


 

 

Welche Maßnahmen kann Ihr Arzt darüber hinaus empfehlen?

 

Im Falle einer Candidose werden in der Regel pilzhemmende Pasten verschrieben. Bakterielle Infektionen können durch antiseptische oder antibiotische Maßnahmen oftmals gut behandelt werden. Eine gleichzeitig vorliegende Darmcandidose wird mit einer den Kindern in der Regel gut schmeckenden Suspension, die mehrfach am Tag verabreicht wird, behandelt. Diese Behandlung ist völlig unschädlich, da die betreffende Suspension nicht vom Darm aufgenommen wird, sondern nur innerhalb des Darmrohres wirkt.