Hausstauballergie
Für jeden Allergiepatienten ist es sehr wichtig herauszufinden, wogegen er allergisch ist; zum Beispiel durch einen Allergietest beim Hautarzt. Erst dann ist eine gezielte Behandlung möglich. Wie diese Behandlung aussieht, wird Ihr Arzt entscheiden. Möglicherweise genügt schon die weitgehende Meidung des betreffenden Allergens, um Ihre Beschwerden herabzusetzen.
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Was ist Hausstaub?
Hausstaub besitzt keine einheitliche Zusammensetzung, sondern variiert von Wohnung zu Wohnung, ja sogar von einem Zimmer zum anderen. Gewöhnlich besteht Hausstaub aus Haaren und Hautschuppen von Menschen und Tieren, Textilfasern, Federn, Bakterien, Pilzen, Algen, Hausstaubmilben u. a. Die meisten Patienten, die auf Hausstaub empfindlich reagieren, sind gegen die Hausstaubmilben bzw. deren Kot allergisch.
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Wodurch wird eine Hausstaubmilbenallergie ausgelöst?
Hausstaubmilben kommen bis etwa 1.800 m über dem Meeresspiegel in jedem Haushalt vor. Mit blossem Auge sind sie nicht erkennbar. Sie ernähren sich von menschlichen Hautschuppen. Ihre bevorzugten Aufenthaltsorte sind daher die Matratzen der Betten und Polstermöbel. Die getrockneten Kotpartikel der Milben gelten als Hauptauslöser der Allergie. Diese winzigen Bällchen sind besonders schwer aus dem Flor von Teppichböden zu entfernen. Auch Schimmelpilze, die immer mit Hausstaubmilben vergesellschaftet sind, sowie Tierhaare und -schuppen und manchmal auch Staubläuse kommen in speziellen Fällen als Allergieauslöser in Frage.
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Wie äussert sich eine Hausstaubmilbenallergie?
Der in jeder Wohnung vorkommende Hausstaub kann bei gewissen Menschen zum Teil heftige allergische Reaktionen verursachen. Die meist ganzjährig auftretenden Beschwerden machen sich besonders an den Atemwegsorganen, der Nase und Augen bemerkbar, z. B. als Husten, Atemnot, Asthma bronchiale, Niesanfälle, Schnupfen, Augenjucken und -tränen.
Das Beschwerdenmaximum wird bei feuchtwarmer Witterung bzw. am Ende oder Beginn der Heizperiode im Frühjahr und Herbst erreicht. Besonders starke Beschwerden (Asthmaanfälle, Atemnot) treten sehr oft im Schlafzimmer morgens nach dem Aufwachen oder beim Bettenmachen auf. Die Matratzen stellen für die Milben einen idealen Aufenthaltsort dar, da es hier viele Hautschuppen und genügend Feuchtigkeit gibt, die der Mensch während es Schlafes abgibt.
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Welche Möglichkeiten der Allergiebehandlung gibt es?
Auf Grund der vorliegenden Ergebnisse der Allergiediagnostik wird Ihr Arzt die speziell für Sie in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten auswählen. In den meisten Fällen führt man eine spezifische Immuntherapie mit Hausstaubmilbenextrakt durch, da man den Kontakt mit Hausstaubmilben nicht unterbinden kann. Je nach Beschwerdendauer erhalten Sie 2-3 Jahre in regelmässigen Abständen eine Allergenlösung injiziert (für Kinder gibt es eine Tropflösung zum Einnehmen), so dass Sie gegen das oder die Allergene unempfindlich werden. Fallweise kann eine Behandlung mit antiallergisch wirkenden Medikamenten zusätzlich oder zur Überbrückung notwendig sein, wenn es der Arzt für erforderlich hält.
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Wie können Sie selbst die Allergiebehandlung sinnvoll unterstützen?
Das Schlafzimmer soll gut belüftbar, trocken gelegen (Luftfeuchtigkeit höchstens 50 Prozent) und frei von Schimmelpilzwachstum sein. | |
Kopfkissen, Bettdecken und Matratzen sollen aus waschbarem Schaumstoff oder anderem Kunstfasermaterial und stets gut gereinigt und durchlüftet sein. Bett- und Kissenbezüge sind 1x wöchentlich zu wechseln (95°C Wäsche). Auch gibt es im Handel spezielle hypoallergene Bettwäsche. Ihr Apotheker berät Sie gerne. |
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Entfernen Sie nach Möglichkeit alle Staubfänger wie Teppiche, Felle, Bettvorleger etc. besonders im Schlafzimmer. |
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Kämmen und bürsten Sie sich nicht im Schlafzimmer. | |
Benutzen Sie Ihr Schlafzimmer tagsüber möglichst nicht als Wohnzimmer. | |
Bei heftigen Beschwerden im Bett sollte man die Matratze mit einer undurchlässigen Folie beziehen und täglich feucht abwischen, um die Hautschupppen zu entfernen. Danach die Matratze gut lüften. | |
Reinigen Sie die Wände, Decken, Böden usw. häufig und gründlich. Achten Sie auf fugenlosen Fussboden (am besten leicht zu reinigender Kunststoffboden, kein Teppichboden). Wenn Sie selbst staubsaugen müssen, so schützen Sie sich mit einer Maske vor dem Gesicht. | |
Entfernen Sie Tiere und Pflanzen (letztere besonders in Hydrokultur) aus dem Schlafzimmer. | |
Verwenden Sie keine Insektenvertilgungsmittel und Mittel zur "Luftverbesserung". | |
Achten Sie bei Belüftungs- und Klimaanlagen darauf, dass sie frei von Schimmelpilzwachstum sind. In allen Räumen sollte die Luftfeuchtigkeit so gering wie möglich sein. |
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Möglicherweise genügen schon die aufgeführten Massnahmen zur Reduzierung des Hausstaubes in Ihrer Umgebung, um Ihre Beschwerden herabzusetzen. Ist dies jedoch nicht möglich, so muss eine spezifische Immuntherapie durchgeführt werden. Auch während dieser Behandlung, bei der dem Körper die verantwortlichen Allergene in kleinen Mengen verabreicht werden, sollte man den Kontakt mit diesen Allergenen in seiner Umwelt möglichst vermeiden, damit es nicht zu einer Verstärkung der allergischen Reaktionen kommt.